Gedichte

Die folgenden Gedichte sind eine Auswahl aus dem Buch Vom Sein des Scheins und sind, wie im Buch, nach Jahrzehnten geordnet
(von 1970 bis 2020).

Wer Gedichte schreibt, liebt. (Es gibt viele Formen von Liebe: Liebe zu Dingen, zu jemanden, zu sich selbst, zur Natur und, im weitesten Sinne, zum großen Ganzen, alles ist EINS). Liebe ist Sinn. Was denn sonst. Mit Gedichten kann ich nichts gewinnen, nichts verlieren (da ist kein Geschäft zu machen), es ist das Material des Selbst, das bejahende Ich, tief, bewusst. Im Gedicht öffnet sich die „Verdichtung“ des Da-Seins, die Feier des Augenblicks, ein Liebesbeweis allen Seins, leer, die Liebe ist leer, darin ist nichts verkehrt; ich leere mich in die Stille des Seins.

Und so denke ich: Wer Gedichte liest, liebt. Was denn sonst. Er sucht nicht das Glück im Materiellen, er sucht es bei sich, in den kleinen Dingen. Wer Gedichte liest, spricht mit sich, folgt seiner Bestimmung, seinen Möglichkeiten im Rhythmus der Zeit (…); wer liest, dichtet; wer dichtet, bejaht.
„Wer nun wohnt in der Güte seiner Natur, der wohnt in Gottes Liebe; die Liebe aber hat kein Warum“ (Meister Eckhart).

Alfons Köhler, 27. Januar 2021