2010er

Das Glück

Jeden Tag
ein Gedicht
schreiben,
eine Zeile,

ein Wort, egal
wie viel und
was, im
Bewusstsein

von Liebe …,
jeden Tag
etwas tun,
um die Liebe

zu sichern,
zu dauern,
die Existenz
zu feiern mit

den mir zu
Verfügung
stehenden
Möglichkeiten,

in denen alles
richtig ist, so
wie es ist,
richtig ist.

2012

Du, die ich bin

Die feierliche
Andacht, jetzt,
die meine Zukunft
ist, schreibt die Musik

in diesem Film, das
tiefste Werk: Du,
die ich bin und
du gleich ich / :

bewusstes Sein
im EINS, komm,
setze dich, gleich
in die erste Reihe,

spiel! Ich spiele mit,
was es auch sei und
was du willst, ja,
jetzt, gedehnter

Augenblick –
ergreife ihn!
Die größte Einheit:
Ewigkeit, den einen

Ton, der alle Töne
mischt, geboren,
Zeit geworden
und gestorben,

so wie jeder Körper
stirbt //: da wohne
ich! (du, die ich bin
und du gleich ich).

2012 / 2013

Wenn es ist

Ganz Erde,
Erdenkind,

Stoff aus
dem Licht,

verdichtet,
tief im Sein,

im Jetzt der
Mittagsstunde,

die du bist,
der höchste

Punkt, der
möglich ist.

2013


So reich

Verbirg dich nicht.
Lass scheinen, was
scheinen will, unzählige
Formen, die da sind,
jede einzelne für sich,
richtig und ganz, die

gespielte Form, bewusst,
dreh dich, beweg dich
in diesem Rhythmus
der Form,

spüre das Göttliche
in dir, es ist da, für
jeden ist es da, es
ist da, es ist in dir,

dreh dich gedankenleer,
tanz die Form formlos,
damit die Göttin in dir
erwacht, die du bist –

ungeteilt / Du = Eins,
ja, was willst du mehr?
Es gibt nicht mehr!

Entscheide selbst:
Du, im Wir erwacht:
heil geworden,
unermesslich –
so reich!

2014

Was lebt

Ich bin der Wind,
ich komme, gehe,
spüre mich, mal
mehr, mal bin ich

nicht. Ich bin der
Apfelbaum, noch
klein, zwei Äpfel
trage ich, mehr

kann ich nicht. Ich
bin der Rosenstock,
ganz weiß und zart,
ein bisschen rosa

noch, mehr nicht. Ich
bin das Schilfrohr,
biege mich und
drehe mich und

tanze mit dem
Wind, ein schönes
Bild, mal ganz konkret,
mal Spiel, mal Illusion.

Mein Herz tut dabei
weh. So ist Natur, ein
unzähmbares Ding,
mal sanft, mal wild,

was lebt, was kommt
und was vergeht,
bleibt ungestillt.

2014

Sinnliches Nichts

Mensch, der du dich
verloren hast in einer
Zeit, die nicht lieben
kann: der Untergang /

der Schein vom Schein,
der deinen Namen trägt,
eintätowiert auf deiner
Stirn, ein Meister

allen unbewussten
Seins: Gehirn!, das
nichts vom Leben weiß,
von dir und von sich selbst //

Du bist nicht das, was
war und das, was wird,
du kommst nicht, gehst
nicht, bist schon immer

da und immer jetzt –
lass sein // dreh dich
nicht um, sei, was du
bist: das kosmische

Prinzip, das sich
zusammenzieht und
dehnt und immer weiter
geht, ein Licht, das ewig

ist: Bewusstsein selbst!
Die Sonne scheint, sie
wärmt, berührt …,
sinnliches Nichts.

2017



Der Kuss

Und so suche ich jeden Zentimeter
meines Körpers ab nach Liebe
und bedecke ihn mit Küssen.

Es sind meine Küsse, die küssen,
andere habe ich nicht gefunden,

ich weiß nicht, wo sie zu finden
sind, ich weiß nicht, wo ich sie
suchen soll, ich habe die
Orientierung verloren …

Die Liebe …, da, wo ich gehe, da,
wo ich stehe, jetzt, ganz körperlich
und sinnlich, aus Fleisch und Blut –
ich finde sie nicht …

und so suche ich bei mir, es ist niemand
sonst hier, niemand außer mir,
soweit ich sehen kann und
fühlen kann, ein lustvoll
hingestreckter Kuss,
fernab jeder Zeit, in die
Zeitlosigkeit hinein.

2016

Ich weiß

Jenseits des kleinen
Ichs, das nicht mehr
ist! / Da treff ich mich,
geh durch die Tür ins

Licht, so wie ich’s will,
so wie ich’s brauch …,
die Zeit kommt mit,
kommt, geht, vorbei –

(macht nichts), die
Sprache reicht nicht
aus, um zu versteh’n,
was sich im Raum bewegt /

ich weiß: es kann mir
nichts gescheh’n! Die
Wirklichkeit, die ich
schon immer bin,

ein starker Geist, der
eins mit allem Leben ist /
jetzt: wie die Nebelwand
im Herbst, die weiterzieht.

2018


Mir ist …

Sommer.
Lange Tage.
Körper-Sein!
Die Haut
ist heiß.

Kirschen und
Tomaten …,
Farbigkeiten,
Beeren
reifen,
was da
ist, hat
seine
Zeit.

Zeit und
Zeit und
Körper und
Lebendigkeit
läuten das
Sterben
ein, ich
weiß.

Der Tag …,
der Abend,
Nacht, der
Mond scheint
bleich, ein
stilles Licht,
das wacht,

Erinnerung
und Spiel,
mir ist, als
ob es
ewig
will.

2018

Der MENSCH hat die Wahl

Der Mensch wird so oder so
aufhören zu sein. Entweder
erledigt er es selbst, indem
er, MENSCH geworden, das
Höchste erreicht, sich selbst
im Höchsten mit ALLEM vereint
und hinübergeht in ein noch
nicht zu Beschreibendes, in
einen anderen Stoff (eine
andere Art) oder weiter ins
Stofflose hinein /

oder er wird vorher aufgehört
werden, wie er bereits andere
Arten „aufgehört hat“ („weg
damit …, Kopf ab …, tot“); er
hat die Wahl, die Möglichkeit
ist da, die Evolution sagt JA,
es gibt Aufbauendes … und
es gibt Verstörendes …, das
Stammhirn ist voll davon (…),
entscheide dich! Entscheide dich
jetzt! Was jetzt nicht geschieht,
geschieht auch später nicht //.

2019